Sonder-
Ausstellungen 2023 - 2024
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JENSEITS der Zeit
Tod &
Unsterblichkeit- Mort & Immortalité I vom 28. Oktober 2023 - 31.Oktober 2024
Auf Wiedersehen Welt - Die verborgene Sprache der Friedhöfe
Totenrituale – Glauben und Praktiken der Beerdigung in Europa
Ruhe in Frieden - Ruhelose Seelen
Hunziker - Die Frauen der Liebegg
Vollmond, 28. Oktober 2023 bis Vollmond, 24. April 2024
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Zum 100. Todestag am 12. Oktober 1923 Constance Hunziker, lüften wir den Schleier zur Anderswelt und lassen sie in eigenen
Worten
erzählen, wie sie damals ihre grosse Liebe Walther Hunziker vom
Schloss Liebegg kennenlernte.
Ihre Schwiegermutter Julie Hunziker, lebte und wirkte viele
Jahre alleine auf dem Schloss.
Beide Frauen sprechen zu uns durch Texte, Tagebücher, Schmuck
und viele Gegenstände JENSEITS der Zeit.
Sie verraten uns auch, was sie bis in die heutige Zeit nicht hat ruhen lassen.
Wir zeigen die Frauen der Liebegger Herren und erzählen ihre Version der
damaligen Zeit und Gesellschaft.
Aus Tagebüchern und Liebesbriefen und unzähligen
handschriftlichen Zeitzeugen, wunderschöne
Familienerbstücke und Möbel, die einst auf dem Schloss Liebegg
standen, kehren für kurze Zeit zurück.

Seminare
zum Thema
Totenrituale,
Samstag, 25. November, 13:00 - 14:30 Uhr, CHF 70.00
inkl.
Mineralwasser.
Auf
Wiedersehen Welt,
Dienstag, 21. November, 19:30 - ca. 21:30 Uhr, CHF 70.00
inkl. Mineralwasser, Kaffee/Tee und Snacks in der Pause.
Vampir,
Freitag, 7. November, 19:30 - ca. 22:00 Uhr, CHF 95.00
inkl. Dokumentation, Mimeralwasser, Kaffee/Tee und Snacks in der
Pause.
Werwolf,
Mittwoch, 13. Dezember, 19:30 - ca. 21:30 Uhr, CHF 95.00
inkl. Dokumentation, Mimeralwasser, Kaffee/Tee und Snacks in der
Pause.

Werwolf & Vampir
I/B von der Vollmondnacht 22. Mai 2024 - 31. Oktober 2024
Der ganze
Lebenslauf des Menschen ist Verwandlung; alle seine Lebensalter
sind Fabeln derselben,
und so ist das ganze Geschlecht in einer fortgehenden
Metamorphose.

Der Werwolf
..."Der Wolf
kannte den Geruch des Jägers. Er hatte ihn schon oft gerochen.
An Fallen im Wald.
Dort, wo Blut auf den Boden getropft war. Es war der Geruch des
Todes. […] Der Jäger legte an.
Er hatte viele Wölfe getötet, sie erschossen, vergiftet, in
Fallen mit eisernen Zähnen gefangen,
in denen sie jämmerlich verendet waren. Der Wolf bleckte die
Fänge. Der Schuss traf ihn mitten in die
Brust, wirbelte ihn herum. Schmerz durchzuckte ihn. Aber er
strauchelte nur kurz, fand seinen Tritt
wieder. Die Wunde schloss sich bereits. […] Der Wolf sprang,
warf den Jäger um.
Seine Schnauze suchte die Kehle."
Christoph
Hardebusch, Die Werwölfe
Der wolfsverwandelte Mensch,
von dem in römisch-griechischen, in germanischen und nordischen
Mythen berichtet wird,
ist nach Ansicht der Volkskundler und Ethnologen fast überall in
Europa unter den volkstümlichen Erzählfiguren anzutreffen.
Zu den besonders rätselhaften Aspekten dieser Gestalt gehört
jedoch sein Auftritt im Hexenprozess.
Die Frage des unbefangenen Beobachters, wie es denn möglich war,
dass im Zeitraum von etwa 1580 bis zur Wende ins
18. Jahrhundert immer wieder Menschen vor Gericht gestellt und
mit dem Vorwurf konfrontiert wurden, sich in Wolfsgestalt
verwandelt zu haben,
ist in der Tat nicht einfach zu beantworten. Schon den ersten
Historikern, die sich mit der Erforschung des Hexenwesens
befassten,
erschien die Verknüpfungsreihe „Hexe und Wolf“ zumeist als so
bizarre Konstruktion, dass sie kaum in Erwägung zogen, größere
Aufmerksamkeit darauf zu verwenden.
Werwolfprozesse
fanden im 15., 16. und 17. Jahrhundert in der Schweiz und
anderen Teilen Europas statt, angetrieben von
Aberglauben, religiösen und politischen Auseinandersetzungen und
dem Wunsch, Sündenböcke für die harten Bedingungen zu finden.
Viele der Angeklagten waren Bettler, Einsiedler oder frisch in
die Gegend eingewanderete Menschen.
Sie gestanden, Werwölfe zu sein und abscheuliche Verbrechen
begangen zu haben, aber erst,
nachdem sie gefoltert worden waren.
Historiker vermuten, dass einige unter Wahnvorstellungen litten
oder nicht intelligent genug
waren, um zu wissen, was sie zugaben. Einige mögen echte
Pädophile oder Serienmörder gewesen sein, aber
die historischen Aufzeichnungen sind fragmentiert und
übertrieben. Jahrhunderte später ist es
schwierig, Folklore von echten Beweisen oder dem, was die
Menschen damals für real hielten, zu entwirren.
„Die Idee, von Tieren verzehrt zu werden, in dieser oder der
nächsten Welt, blieb während des gesamten Mittelalters eine
beliebte Angst“,
schreibt Aleksander Pluskowski, ein mittelalterlicher
Zooarchäologe an der University of Reading, in dem 2015
erschienenen Buch Werewolf Histories.
Der Vampir

„Der Vampir
nimmt uns, was er nicht hat, und bestraft uns für das, was wir
tun – und für unsere Menschlichkeit.
Aber wir wiederum verlangen nach dem, was der Vampir besitzt –
Unsterblichkeit, Vorsehung, Macht, also weihen
wir unsere Seele der Qual – der Hoffnung.“
Katherine
Ramsland
Der Vampir ist
seit Jahrtausenden Objekt von Ängsten und wilden Phantasien,
genauso wie die Hexe.
Der Vampir als Symbol für Tod und Unsterblichkeit, Macht und
Erotik, als Muse für Künstler und Literaten und
nicht zuletzt Regisseure. In den Bildern von Edward Munch, in
Bram Stokers literarischem Werk Dracula, in Polanskis
Filmklassiker
und Musical, Tanz der Vampire, zeigt sich der Charakter des
Vampirs in allen Facetten.
Die tieferen Ursachen der Faszination werden aufgespürt. Ängste
und Begierden, die Sucht nach Leben und
die Sehnsucht nach Unsterblichkeit...
Was heute noch in Märchen,
Sagen und Gruselgeschichten überliefert ist, betrachtete man vor
einigen Jahrhunderten als Realität.
Diese faszinierende Ausstellung führt Sie in eine Zeit zurück,
in der "Untote" als existent begriffen wurde.
„……Aber ich habe kein eigenes Leben,
nur den Hunger und die Gier danach.
Jedes Mal bei einer Berührung, bei einem Kuss,
bei einer Umarmung, überhaupt immer, wenn wir uns
nahe waren, saugte ich dich aus und nahm ein Stück
deiner Zukunft……Deine Jahre gehören nun mir;
ich werde sie leben.“
Der weibliche Vampir
in Jack Sharkleys Roman „Die Dämonin“
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